Projektprofil

Foto: Bernhard und Michael Grzimek bei den Dreharbeiten zum Film Kein Platz für wilde Tiere, 1956 (Foto: OKAPIA); Textbild: Foto: Kamera (Foto: PublicDomainPhotos)

Das Forschungsprojekt „Geschichte des dokumentarischen Films in Deutschland 1945 – 2005“

Eine Geschichte des dokumentarischen Films in Deutschland von 1945 bis heute zu schreiben: An diesem anspruchsvollen Vorhaben arbeiteten Film- und Medienwissenschaftler an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF, an der Universität Hamburg und am Haus des Dokumentarfilms in Stuttgart. In dem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projekt analysierten sie dokumentarfilmische Ansätze, sichteten historische Filmkopien und rekonstruierten die technischen, ideologischen und sozialen Voraussetzungen, unter denen im Osten und Westen Deutschlands dokumentarische Filme entstanden – von gesundheitlichen Aufklärungsfilmen über Industriefilme und Langzeitdokumentationen bis hin zum experimentellen Essayfilm. Das Langfristprojekt war von 2012 bis 2018 auf insgesamt sechs Jahre angelegt. Das Gesamtbudget betrug knapp 2,5 Mio. Euro und war seinerzeit bundesweit das größte Projekt im Bereich Filmgeschichte. Das Projekt wurde gemeinsam geleitet von Prof. Dr. Ursula von Keitz (Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF), Prof. Dr. Thomas Weber (Universität Hamburg) und Dr. Kay Hoffmann vom Stuttgarter Haus des Dokumentarfilms.

Wissenschaftlicher Zugang zur deutschen Dokumentarfilmgeschichte 1945 – 2005

Das Projekt schloss an das 2005 abgeschlossene Forschungsprojekt zur Dokumentarfilmgeschichte von 1985-1945 an. Ziel des Langfristvorhabens war die systematische Erforschung und historiografische Gesamtdarstellung der Dokumentarfilmproduktion nach 1945. Damit wurde eine Forschungslücke geschlossen, denn bisher gab es nur verschiedene Detailstudien, aber keinen Gesamtüberblick. Neben der Datenbank, die rund 15.000 Datensätze umfasst, sind weitere Publikationen zu einzelnen Aspekten oder als Gesamtüberblick erfolgt oder derzeit geplant. 

Das Projekt folgte dem Ansatz der New Film History. Im Mittelpunkt standen nicht nur einzelne Autoren und Filme, sondern auch ihre gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Kontexte sowie die Produktionsbedingungen und -zusammenhänge. Es ging dabei um dokumentarische Filme, die eine ästhetische Gestaltung und einen gesellschaftspolitischen Anspruch erkennen lassen, der sie von der Masse standardisierter und der Tagesaktualität verpflichteter Produktionen unterscheidet. Der Begriff des Dokumentarischen und des Dokumentarfilms wie auch das Selbstverständnis von Filmemacherinnen und Filmemachern sind in dieser Periode von einem starken Wandel gekennzeichnet.

 

Für weitere Informationen, besuchen Sie auch die offizielle Projekthomepage auf  https://www.hdf.de/dokumentarfilmforschung/ 

 

Gefördert durch die DFG von 2010-2018

Hinweis: Das DFG-Projekt wurde 2018 abgeschlossen. Diese Projekt-Website spiegelt den Sachstand aus dem Dezember 2018 wider und wird seither nicht mehr weiter aktualisiert.

Publikationen, die im Kontext des Projekts entstanden sind, finden sich unter: edition.dokumentarfilmgeschichte.de